Der Tag hat gut gestartet. Aber dann kippte meine Stimmung. 😰 Erst motiviert, nicht getrödelt, sofort produktiv in den Tag gestartet.
Dann ging ich zum Briefkasten 📫. Brief von der Bezirksregierung. ✉️ Eine bestätigte Befürchtung. In distanziert enthumanisiertem Beamtendeutsch. Langwierig bekräftigt durch ebenso enthumanisierte Paragraphen.
Das hat was in mir losgetreten.
Der Brief hat nix verändert. Aber er hat mich daran erinnert gemacht, in was für einem System ich lebe.
Ein System, dass uns vorgebl. schützen & stärken will, dabei aber auf weiten Strecken versagt. Gesetze & der Umgang mit Bürgern sind entmenschlicht. Es wird nicht gesprochen & verstanden. Es wird beantragt, geprüft, bewiesen, widerlegt, geklagt, verhaftet.
Wie Maschinen. Nicht wie Menschen, bei denen jeder gleich viel Wert ist u. kein Status darüber entscheidet, wer Autorität hat.
Ich hab mein Leben lang Probleme und niemand hat sich wirklich bemüht, mit mir herauszufinden, was es ist. Nie wurd ich wirklich ernst genommen. „Warum suchen Sie so sehr nach Diagnosen?“
⚠️ Meine getriggerte Antwort:
Ich brauch eine Diagnose, weil ich nur dann Unterstützung vom Staat bekomme, ohne dass er mich in Arbeit vermittelt, was ich auf GAR keinen Fall will 😵 Das wär das Schlimmste! Aber ich will keine Unterstützung vom Staat! Ich will erst recht keine Unterstützung von meinen Eltern. Das würd mich so vernichten! Ich bin verzweifelt & hab Angst & fühl mich schuldig.
Sind ⬆️ dieses emotionale S/W-Empfinden und die Ängste nicht Grund genug, zu sehen, dass jemand krank* ist? Wenn er dadurch immer wieder seine Identität aufgibt u. sich ein Leben lang unterordnet?
(*das Wort mag negativ besetzt sein, ich seh es wertfrei)
Man merkt es mir nicht an. Meist, weil ich es verstecke. Aber meine Umstände sind auch endlich einigermaßen gesund, sodass es seltener hoch kommt.
Denn diese kranken Gedanken & Gefühle sitzen tief in mir, und kommen raus, wenn ich meine Gesundheit durch Druck/Enge bedroht seh.
Ich habe 💯 Beispiele. Nur wann will jemand zuhören? Wann fragt jemand nach tiefliegenden, zusammenhängenden Antworten – nicht nur nach einer Diagnose, einem Befund & einem Entlassbrief?
2 Kommentare zu „Das System macht mich krank“
Servus,
finde deine Artikel sehr intressant. Das Problem sehe ich auch darin das psychische Erkrankungen gesellschaftlich nicht anerkannt werden.
Die Depression ist wie ein Tumor den man aber nicht beim Röntgen sieht.
Vom Teenie alter bis zum Erwachsenen wächst die Depression und vereinnahmt einen Menschen. Wenn man dann wie ein Fischstäbchen in der Pfanne liegt kann das keiner verstehen🤔.
Mich hat überrascht das viele Dinge die mich persönlich betreffen bei dir genauso dargestellt werden.
Mit lieben Grüßen
🐱
Danke für deinen Kommentar, Roland. Du sagst es… Ich wünsche dir viel Heilung.