🌵 In Beziehungen mit Menschen war meine Angst oft eine selbst erfüllende Prophezeiung. Die Angst, nicht geliebt und gewollt zu sein. Die Angst verlassen und ersetzt zu werden.
Wenn ich die Angst auf jemanden projiziert habe, aus Wunsch nach Kontrolle, nach Gewissheit, dann fühlte sich das scheiße für die Person an und sie hat genauso reagiert, wie ich gefürchtet habe und verhindern wollte.
Mein unmittelbares Gegenüber ist nicht in der direkten Verantwortung oder gar Schuld für meine Angst. Ihre Wurzel liegen meist viel tiefer in meiner eigenen Vergangenheit.
Natürlich ist es wichtig, dass ich Menschen an meiner Seite habe, die auf meine Angst Rücksicht nehmen.
Natürlich haben wir das Recht und auch die Pflicht dafür zu kämpfen, dass möglichst kein Mensch in unserer Gesellschaft Angst um seine Unversehrtheit, Gesundheit oder Existenz haben muss.
Aber im individuellen Miteinander begreife ich immer häufiger, dass der/die andere vielleicht gerade Auslöser einer Emotion ist, aber nicht Ursache.
Ich verstehe auch, dass die Person nicht die Verantwortung hat, mich von dieser, meiner eigenen Emotion zu befreien, deren Last ich alleine manchmal noch nicht tragen kann. Die andere Person aber vllt eben auch nicht. Sie hat die Freiheit und die Verantwortung, selbst zu entscheiden, wie weit sie gehen kann und auf ihre Gesundheit zu achten.
Rücksicht, Hilfe, Liebe, Freude, Traurigkeit sind nur echt, wenn sie freiwillig stattfinden, nicht erzwungen werden, nicht bloß aus einer rationale Entscheidung resultieren, sondern aus einem tiefen eigenen Bedürfnis.
💕
Du darfst verletzt sein!
Du darfst dich abgrenzen!
Du darfst nein sagen!
Du darfst du selbst sein!
Und du darfst dich auch selbst zur Priorität machen. Denn die Liebe zu uns selbst und die Arbeit an uns selbst, hilft uns dabei, andere Menschen ohne Erwartungen zu lieben.
Ich habe mich auf den Weg gemacht. Oft tu ich mich noch schwer, manchmal ist die Angst noch laut. Aber ich erkenne es. Ich möchte heilen – durch Selbstbehauptung, Selbstverwirklichung und Vergebung.
Eine schwieriger Weg, aber einer an den ich glaube, dass er uns heilen lässt und Frieden ermöglicht. Frieden in uns und untereinander.